„On the subject of dollmaking“- part 1
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Ich liebe Puppen. Natürlich. Aber ich liebe Puppen auch in all ihren Ausprägungen.
Nicht nur, wegen ihrer Bedeutung für Kinder und all dem, wofür sie stehen.
Nicht nur, weil sie so vielen Menschen so viel Freude bereiten.
Nicht nur, weil sie für mich selbst ein wichtiger Teil, ein kreativer Katalysator, in meinem Alltag sind. Aber eben auch, weil sie so vielfältig sein können: Ganz einfach gehalten oder ganz aufwendig gearbeitet. Ganz lebensecht oder eher abstrakt. Ganz bespielt, für die Hände oder nur zum anschauen, für die Augen …so aber immer doch auch fürs Herz.
Spannend daher, die aktuellen Einflüsse und die sich immer weiter fortführenden Entwicklungen in der Puppenmacherei zu beobachten…
Filzen – Eine neue Entwicklung?
So ist seit Längerem schon zu beobachten, wie es immer mehr detailreichere und ausgestaltete Gesichter bei den, traditionell im Ausdruck ja eher zurückgenommen, Stoffpuppen gibt.
Interessant wird es, schaut man sich zum Beispiel die Facebook Fotoalben einiger Puppenmacherinnen an – welche die Fotos der entstandenen Puppen dort ja chronologisch nach Jahren sortiert anzeigen – so kann man (nach einem kurzen Gegentrend zurück zu vereinfachten Formen) ab einem gewissen Zeitpunkt (so etwa gegen Ende 2013?) diese Entwicklung, eben das Einsetzen der immer mehr ausgearbeiteten Puppen mit vielen Details, feststellen.
Dieser Trend zu differenzierter Physiognomie bei den Puppen – sei er nun dem Wunsch nach künstlerischer Weiterentwicklung und neuen Herausforderungen der Puppenmacher selbst, der natürlichen Einströmung anderer Stoffpuppenarten oder der Nachfrage der Kunden nach lebensechten Puppen, oder gar etwas ganz anderem, geschuldet – ist sehr spannend. Vor allem aus handwerklicher Sicht, braucht es doch die Nadelfilztechnik, um solche Gesichtszüge herauszuarbeiten.
(Zudem nicht nur die Gesichtszüge definierter werden, auch das Hinzugeben von immer mehr Details, wie Nasen, Ohren, Bauchnabel oder Po tauchen immer wieder auf und sind evtl. auch teils dieser Strömung zuzuschreiben.)
In der Literatur
Eins der Bücher, auf die viele – gefragt nach ihren Wurzeln fürs Puppenmachen- verweisen, ist „Die Waldrofpuppe“ von Karin Neuschütz. Nach ihrer Anleitung darin entsteht die Puppe zunächst ganz traditionell.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Neuschütz in einem ihrer neueren Bücher „Sewing Dolls“ von 2009 mitterweile auch die Filztechnik adaptiert hatte und nunmehr nicht nur Gesichter (hier aber ganz „zurückgenommen“ wird die Filznadel lediglich gebraucht, um „chubby cheeks“ zu arbeiten) sondern auch ganze Glieder vorfilzt, statt diese lediglich zu stopfen.
Zudem wird hierin auch erklärt, wie durch weiters Abbinden der Kopfkugel Nacken, Wangen und Kinn modelliert werden können.
Man kann also zum einen durch verschiedene Abbindetechniken am Puppenkopf, kombiniert mit dem späteren Einziehen von gesichtsdefinierenden Fäden, detailreichere Physiognomien herausarbeiten (ähnliches zu sehen auf dem ersten Bild hier, oder auch hier, hier bzw. hier oder hier).
Oder man verleiht der Puppe ausdrucksvoller Gesichtszüge, indem man eben der Kopfkugel mehr Wolle zufügt und diese dann mit Hilfe des Nadelfilzens ausmodelliert.
Aktuelle Entwicklung
Wie schon einmal erwähnt, finde ich es immer sehr spannend, wenn Puppenmacher ihre Tipps und Tricks teilen und man einen kleinen Einblick in die verschiedenen Arbeitsweisen erhält.
Carrie von novembermorningblog lässt uns einen Blick über ihre Schulter werfen und zeigt hier, wie zumindest sie ihren Puppenköpfen, durch hinzufügen und anfilzen von Wolle diese vollen Bäckchen verpasst.
Ebenso sieht man hier, hier, hier, hier oder hier und hier wie verschiedene Puppenköpfe (sowie oftmals gleich auch andere Puppenteile) immer öfter nadelgefilzt werden.
Megan von Mon Petit Frère hat zudem hier ein Video geteilt, wie sie (in zeitraffer) so einen Filzkopf arbeitet…
Zum Thema Filzkopf haben übrigens Maria und Laura ja gerade ein tolles Ebook herausgebracht, in welchem sie Schritt für Schritt und mit vielen Fotos genau erklären, wie man so einen Filzkopf fertigt. Zwei Kurse bieten sie dieses Jahr dazu an.
Peggy von colorful waldorf hat zudem hier und hier je ein kurzes You Tube Video zum Thema Puppengesicht filzen gemacht.
Eigene Erfahrung
Auch ich wollte mich also einmal an dieser Technik versuchen und habe einige Filzköpfe zum ausprobieren gefertigt.
Der erste nadelgefilzte Kopf ging dann erwartungsgemäß noch nicht ganz so leicht von der Hand. Und das Ergebnis der ersten Puppe mit gefilztem Gesicht war für mich dann auch nicht ganz so zufriedenstellend:
Aber wie heisst es noch so schön? …Übung macht eben auch beim Filzen von Puppengesichtern den Meister. ;)
Also habe ich die Filznadel nicht etwa entnervt in die Ecke gepfeffert, sondern einfach gleich weiter gearbeitet… und ich denke, ich komme den Filzköpfen ganz langsam nun doch noch auf die Spur.
Zudem habe ich aus der Arbeit an den Gesichtern, einige Erkenntnisse für mich gezogen:
– Zunächst fertige ich ja für so einen Filzkopf die traditionelle Kopfkugel aus Wolle an. Binde dann die Augenlinie ab und füge, je nachdem wie das Gesicht später aussehen soll, an den entsprechenden Stellen Wolle hinzu und verdichte diese mit der Filznadel.
Dabei muss man übrigens später filzend immer mehr Wolle auch am Hinterkopf anfügen, weil sich durch das breitere Gesicht die gesamten Kopfproportionen verändern.
Ich musste also für eine mittelgroße Puppe mit einer recht kleinen Kopfkugel anfangen, da ich sonst hinterher einen viel zu großen Puppenkopf erhalten hätte.
– Auch mag ich eher „geschwungen“ oder „schmollende“ Lippen, hier kann man dann also schon beim Filzen ruhig ein wenig „übertreiben“, wenn dann nämlich der Trikotstoff über dem Kopf liegt, relativiert sich das alles wieder.
– Apropos Stoff. Ich filze zunächst die groben Gesichtszüge auf der Wolle der Kopfkugel. Dann kommt eine Hälfte vom vorher zum Säckchen abgebunden Schlauchverband darüber. Danach wird der Mund, Kinn, Nase usw. mit Abbindegarn „betont“. Eventuell kann man jetzt noch mal auf dem Mullstoff filzen. Dann erst kommt die zweite Hälfte vom Schlauchverbandsäckchen darüber und zuletzt der hautfarbene Trikotstoff.
– Ich möchte beispielsweise außerdem, dass man keinen Faden für den Mund bei meinem Puppenkopf sieht. Daher muss ich den Faden (ich nehme hierzu hautfarbenen Nylbond) für den Mund sehrsehrsehr straff ziehen und ihn gut am Hinterkopf vernähen, damit man diesen Lippenfaden nicht gleich sieht, sondern er sich in den Kopf/Trikotstoff „hineinzieht“.
– Auch musste ich feststellen, dass mir selbst es besser gefällt, wenn meine Puppe keine „Nasenlöcher“ hat.
– Wie man an den beiden gefilzten und bereits mit Trikotstoff überzogenen Köpfen auf dem Foto hier unten sieht, habe ich zudem mit Proportionen bzw Gesichtsformen experimentiert. Durch eine andere Kopf-Wangen-Form als bei der links sowie ein weniger prominentes Kinn, rechts ein jünger anmutendes Gesicht erhalten.

Fazit
Abschließend kann ich sagen, es gehört viel Übung und viele Stunden mit manchmal blutig gepiksten Fingern dazu, so ein Puppengesicht zu filzen. Mir zumindest macht es aber trotzdem Freude. Es ist noch mal eine spannende weitere Facette der Puppenmacherei, wie ich sie für mich entdecke. Auch wenn ich nach wie vor die traditionellen Puppen noch sehr mag, versuche ich trotzdem immer selbst offen für Neues zu bleiben.
Aber natürlich ist auch das alles Gechmackssache. Ich für meinen Teil werde sicher noch ein wenig weiter in diese Richtung experimentieren.
Generell habe ich dabei festgestellt, dass es wichtig ist, sich vorher ein wenig mit den verschiedenen Physiognomien bzw. Gesichtsausdrücken und Formen auseinander zu setzten. Gerade Kleinkinder haben ganz andere Proportionen, Stichwort Kindchenschema, als ältere Kinder oder gar Erwachsene.
Einige Anleitungen zum Zeichnen von Gesicht/Körper (wie hier, das, hier, das oder sowas) wie überhaupt die Proportionslehre sind da hilfreich und können gut auch aufs Puppenmachen übertragen werden.
Irgendwo habe ich zudem mal eine Puppenmacherin gesehen, die ihre Puppenköpfe nach an einer Fotovorlage von ihrem eigenen Kind gefilzt hat. Das erinnert fast schon wieder an Käthe Kruse – eins ihrer späteren Puppenmodelle war angeblich einem ihrer Kinder nachempfunden… und ja, so schließt sich der Kreis da auch schon wieder. ;)
Jetzt:
⇒ Weiterlesen „Puppen-Filzkopf: a needle felt doll„

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Hello Ana,
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Nat
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heartly
Nat
Hi Nat!
Thank you so much for sharing your experience! It is so helpful and enlighten some secret part :)
Cecilia
Hallo, ich mag deinen Blog und deine tollen Erklärungen sehr. Mit dem Filzen habe ich auch weniger Probleme – ich habe inzwischen schon viele, viele Übungsstunden hinter mir, auch wenn ich immer wieder feststellen muss, dass die Puppen wirklich eigenwillig sind bei der Fertigstellung. Mein größtes Problem ist allerdings der Hals, egal wie ich es versuche, ich bekomme ihn nicht faltenfrei und das Kinn schön konturiert. Gibt es da einen Tip? Ich wäre dankbar :)
Liebste Grüße Bianca von Hundinbunt
Liebe Bianca, erstmal vielen Dank und schön, dass mein Blog ein wenig hilfreich sein konnte. Zu dem faltenfreien Hals habe ich in meinem Blogbeitrag (hier: https://www.rosaminze.de/vom-birnenkopf-doll-making-tipps-2-puppenkopf/) ja schon versucht meine Tipps anschaulich zusammenzufassen. Hoffentlich hilft auch das weiter. Ansonsten ist es einfach ein wenig Übungs- und ja manchmal auch Glückssache. Denn mir gelingt auch nicht immer jede Puppe perfekt. Und: Ein paar Falten am Hals können doch durchaus auch charmant sein. ;>
Herzliche Grüße, Nat
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local e lendo as opiniões de todos companheiros relativa isto
artigo , enquanto eu também ѕou zeloso de conseguіr experiência
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Eine schöne Idee mit den Filzköpfen. Bin gerade auch am basteln :)