Wie in einem meiner letzten Einträge erwähnt, war ich jüngst im Münchner “Spielzeugmuseum” und ganz beeindruckt von den wunderschönen Puppen dort.
Unter anderem gab es dort auch original Käthe Kruse Puppen zu sehen:
„Die Hand geht dem Herzen nach. Nur die Hand kann erzeugen, was durch die Hand wieder zum Herzen geht. Dafür gibt es wohl kein überzeugenderes Beispiel als die Puppe.“
– Käthe Kruse
“Käthe Kruse (* 17. September 1883 in Breslau als Katharina Simon; † 19. Juli 1968 in Murnau am Staffelsee) war eine der weltweit bekanntesten Puppenmacherinnen. Ihre Puppen sind heute beliebte Sammlerstücke, die zu sehr hohen Preisen gehandelt werden.
[…] So begann sie, für ihre eigenen Töchter Puppen zu basteln.
Nach einem Zwischenstopp in München zog Simon wieder nach Berlin zu Kruse und 1909 heiratete das Paar, das inzwischen drei Töchter hatte. 1910 wurden Käthe Kruses Puppen im Berliner Warenhaus von Hermann Tietz erstmals öffentlich ausgestellt. Da diese Anklang fanden, sollte sie die Puppen auch für andere Interessenten herstellen. Zu Anfang waren sie noch schlicht und einfach, später kunstfertig und lebensecht. Als Kruse ihre Herstellung perfektioniert hatte, entwarf und fertigte sie Puppen, die ihren eigenen Kindern nachempfunden waren.
Die Natürlichkeit der kleinen Geschöpfe machte Käthe Kruse schon bald bekannt und berühmt. In der Berliner Presse wurden Kruses Puppen auch als „Ei des Kolumbus“ bezeichnet. Puppen waren zwar längst nichts Neues, aber Kruses Machart, weich, biegsam und lebensecht, unterschied sich von den bisher dagewesenen.
Die Teilnahme an internationalen Puppenausstellungen brachte Käthe Kruse einige Preise ein, etwa in Florenz die „Große goldene Medaille“, sowie den jeweils ersten Platz in Frankfurt und Breslau. Zwei Aufträge aus den Vereinigten Staaten von Amerika, einer über 150 Stück von FAO Schwarz aus New York, der andere kurze Zeit später über 500 Puppen, erforderten eine eigene Werkstatt mit Angestellten. Die Familie zog 1912 von Berlin nach Bad Kösen, wo in Zukunft die bald weltberühmten Puppen in Handarbeit gefertigt wurden.
Diese Handarbeit war für sie nach wie vor von großer Bedeutung
[…]’
Wie vor 100 Jahren fertigt die Käthe-Kruse-Manufaktur in Donauwörth noch klassische Käthe-Kruse-Puppen von Hand. ”
(Quelle: Wikipedia)
Ich muss sagen, die Lebensgeschichte der Frau Kruse ist schon sehr beeindruckend. Auch ihre Puppen haben etwas besonderes und bezauberndes. Interessant war es, diese im Museum richtig aus der Nähe anzuschauen, so konnte man sehen, wie (im Gegensatz zum Kopf) der Körper aus Stoff genäht ist und damit also die Puppen tatsächlich dafür gedacht waren, bespielt, rumgeschleppt, mit ins Bett genommen und einfach nur lieb gehabt zu werden.
Das war also damit ganz sicher ein klarer Kontrast zu den, zur damaligen Zeit üblicherweise erhältlichen Porzelanpuppen, die meist nur im Regal stehen sollten.
Spannend ist auch die weitere Entwicklung der Puppen zu der damaligen Zeit bis hinein in unsere Zeit. Interessant auch die anhaltende hohe Verehrung für Kruse und ihre Puppen. Sammler zahlen heute teilweise horende Preise für gut erhaltene Puppen von damals.
Interessant ist sicher generell ein Besuch in der Käthe-Kruse-Manufaktur in Donauwörth:
Erfreut war ich daher also, als ich entdeckt habe, dass dieses Ostern der Käthe Kruse Film wieder einmal im Fernsehen zu sehen sein wird…
Deswegen hier also mein TV-Tip zu Ostern:
Am Sa., den 04.04.2015 um 20.15 Uhr im Ard: “Käthe Kruse”
(Spielfilm mit Friederike Becht, Fritz Karl, u.a.):
“Schauspielerin Käthe ist keine 18, als sie Berlins Theaterbühnen erobert. Privat findet sie ihr Glück an der Seite des berühmten Künstlers Max Kruse, doch die wilde Ehe gilt als skandalös und wirkt sich negativ auf den Verkauf seiner Kunst aus. Draufhin zieht Käthe ohne ihn in eine Künstlerkolonie auf dem Monte Verità am Lago Maggiore.
Dort erschafft sie eine Puppe, wie man sie noch nie gesehen hat: mit natürlichem Gesichtsausdruck und lebhafter Mimik. Was folgt, ist eine Blitzkarriere. Doch der phänomenale Erfolg ihrer handgefertigten Puppen ruft unliebsame Nachahmer hervor – ihr Unternehmen steht kurz vor dem Aus.”
In diesem Sinne wünsche ich schon mal (verfrühte) fröhliche und ruhige Osterfeiertage…!